Zeit des Wandels - von grünen Auen und neuen Wegen

Üblicherweise sind wir zu Jahresbeginn erfüllt mit Vorsätzen und Wünschen für das neue Jahr. In diesem Jahr ist es anders. Über den Menschen scheint ein grauer Schleier zu liegen, der verhindert, dass sie mit neuem Tatendrang und Motivation ihre Ziele angehen.

Wir stellen fest, dass wir immer mehr auf uns selbst zurückgeworfen werden und mit unserem Leben und dem, was wir bislang für die Wahrheit und den richtigen Weg hielten, aufräumen. Ob wir wollen oder nicht, werden wir mit großen Veränderungen konfrontiert und damit zu einer Änderung unserer Gewohnheiten und unserer Sichtweise bewegt. Wie können wir damit umgehen?

Wir leben gerade in einer Zeit, in der wir täglich von neuen Informationen überflutet werden. Wir fühlen tief in uns, dass es so, wie es bisher war, nie mehr sein wird. Dass wir neue Wege gehen werden und auch gehen müssen.

All diese Zeiten der Unsicherheit machen Angst, daher wollen wir an dem festhalten, was uns lieb und vertraut war. Wir trauern Menschen, die sich von uns abgewendet haben nach, oder wollen unsere Gewohnheiten und Rituale weiterleben lassen und sind frustriert, weil es nicht möglich ist. Wir wollen unser altes Leben zurück, in dem wir uns ein gemütliches Nest gebaut und eine gewisse Sicherheit geschaffen haben.

 

Doch das Leben will in Bewegung und Veränderung bleiben. Wenn eine Zeit vorbei ist, beginnt das Neue sich unweigerlich seinen Weg zu bahnen. Vieles stürzt ein, was der neuen Zeit nicht mehr dienlich ist.

Wer den Weg mit Gott geht, weiß, dass Gott uns in Bewegung hält. Stehenbleiben bedeutet Stagnation. Stagnation ist die Abkehr vom Leben und verhindert Veränderung und Weiterentwicklung.

Wenn wir uns auf den Weg hin zu neuen Ufern machen, dürfen wir der göttlichen Weisheit in uns vertrauen, wenn wir nicht mehr weiterwissen, wenn uns der Mut verliert oder wir glauben, die Hürden nicht mehr meistern zu können. Wir dürfen vertrauen, dass diese liebevolle, lebensspendende und verwandelnde Kraft stets nur soviel zumutet, wie wir auch bewältigen können, und dass wir auf diesem Weg lernen, immer weniger aus menschlicher Kraft zu wollen und zu handeln, sondern unser kleines, menschliches Ich loszulassen und uns von der göttlichen Hand führen zu lassen.

 

 

Wir stehen nun am Beginn einer neuen Zeit, wie es die Bibel prophezeit hat. Ein goldenes Zeitalter, in dem Löwe und Lamm friedlich zusammenliegen. Diese neue Zeit, die auch die Schamanen der Völker in den Anden, im Amazonasgebiet, in Nordamerika und Sibirien prophezeit haben.

In vielen alten Kulturen und naturverbundenen Völkern finden wir Hinweise und Weissagungen, dass ein großer Wandel kommen wird und danach eine Zeit des Friedens, der Liebe, des Miteinanders und des natürlichen Wohlstands für alle beginnt.

 

Ende Juli letzten Jahren haben Schamanen auf dem ganzen amerikanischen Kontinent die jährlichen Fuegos Sagrados entzündet und eineinhalb Tage lang getanzt und gefeiert. Auch sie heißen die neue Zeit willkommen, das Zeitalter der Liebe und des Lichts. Eine Zeit, in der die Menschen durch die Liebe miteinander verbunden sind, eine Zeit, in der uns der Glaube an den Einen, an den himmlischen Vater, an die Quelle allen Lebens eint, ganz gleich, wie wir diese Quelle nennen. Alle Wege führen zu der einen Sonne; je näher wir ihr kommen, desto mehr verstehen wir einander, desto mehr erkennen wir das, was uns eint und verbindet, und desto weniger trennt uns voneinander.

 

Wir sind wie ein globales Lichtnetz miteinander verwoben, und jeden Tag werden es mehr Lichter, jeden Tag wird es heller auf unserem Planeten.

Wir kommen in eine neue Zeit, in der wir Menschen einander in Wertschätzung und Respekt vor dem göttlichen Wesen, das in jedem von uns lebt, begegnen.

Eine Zeit, in der wir uns zu Gemeinschaften zusammenschließen, damit keiner mehr ausgeschlossen ist, in der jeder seinen Platz findet und dem nachgehen kann, was ihm Gott an Talenten mitgegeben hat.

Eine Zeit, in der wir als Brüder und Schwestern Hand in Hand gehen, einander helfen und fördern, und  in der wir erkennen, dass wir gemeinsam so viel mehr tun und erreichen können, als allein.

 

Die neue Zeit ist bereits da. Der Wandel findet längst statt! Wir sind nun aufgefordert, Schritt für Schritt in diese neue Welt zu gehen. Gott hält die neue Welt für uns bereit, aber den Weg in diese Welt hinein gehen müssen wir selbst. Konkret heißt das, das Alte loszulassen, Veränderungen vorzunehmen hin zu dem, was wir uns wünschen, wie unser Leben aussehen soll. Das 'Wie' ist nicht wichtig zu wissen. Was wir wissen sollten ist, wie wir leben wollen, wie das Ziel aussieht, auf das wir uns zubewegen.

Wenn der Herr unser Hirte ist, wie es in Psalm 23 heißt, und uns "auf grünen Auen" weidet, was müssen wir uns sorgen, wie die neuen Weiden genau aussehen oder wie wir dorthin gelangen?

Gott sucht stets das Beste für uns aus und lässt uns all das zuteilwerden, was wir brauchen. Er führt uns sicher auf diesem Weg, dorthin, wo die grünsten Weiden liegen, auch wenn wir dabei durch dunkle Täler gehen oder unwegsame Strecken zurücklegen müssen. Wir brauchen nicht den Weiden nachzutrauern, wo wir einst waren, denn Gott hält etwas noch viel Besseres für uns bereit.

 

Wenn wir das loslassen wollen, was uns blockiert und schwächt, was uns mehr Kraft kostet als gibt, macht das zunächst Angst. Vielleicht ist es eine Gewohnheit oder eine Ernährungsweise, vielleicht eine Arbeitsstelle, möglicherweise ist es der Wohnort oder es sind andere Menschen oder gar der Lebenspartner. Wir wissen vorher ja nicht, was kommen wird. Ob sich unsere Wünsche verwirklichen oder nicht, ob die Entscheidung die richtige war.

Doch um das Neue erhalten zu können, liegt es an uns, die Hände zu öffnen, das loszulassen, woran wir bisher festgehalten haben, damit die Hände frei sind, neue Chancen zu ergreifen.

Jesus hat uns so oft gesagt, dass wir nur zu bitten brauchen, und es wird uns gegeben, dass wir all das tun können wie er, und noch viel mehr, dass Gott ein Leben in Fülle und Herrlichkeit für uns vorgesehen hat.

 

Wir brauchen also nur zu bitten, für das, was wir wirklich wollen. Aber wissen wir das überhaupt?

Meist können wir ausführlich aufzählen, was wir alles nicht mehr haben wollen. Doch was wollen wir stattdessen? Wie sieht das Leben aus, das uns glücklich macht?

Gott hat uns nicht geschaffen, um passiv abzuwarten, was er uns auf den Weg legt. Das tut er ohnehin, dass er uns Hindernisse, Herausforderungen oder Geschenke auf den Weg legt, wenn er uns braucht, wenn wir auf Irrwege geraten sind oder wenn wir etwas Wichtiges lernen sollen.

Wir sind nach Gottes Abbild geschaffen, er hat uns den freien Willen gegeben und uns Schöpferkraft verliehen, mit der wir unsere neue Welt mitgestalten dürfen. 

 

Daher dürfen wir nun das Alte endlich loslassen, dessen Zeit vorbei ist, und uns mutig auf den Weg machen in das uns 'von Gott verheißene Land'. Das wunderbare Leben wartet auf uns, wir entscheiden mit unserem freien Willen, ob wir den Weg mit Gott dorthin gehen, und dieser Weg kann sich wie ein Abenteuer anfühlen.

 

Das Zurückblicken bringt uns jedenfalls nicht weiter. Denken wir an das Beispiel in der Bibel von Lot und seiner Frau. Gott hat sie aus Sodom und Gomorrha herausgeführt, weil die Menschen dort völlig von Gott abgefallen waren und er die Städte zerstören wollte. Er mahnte Lot und seine Familie, nicht zurückzuschauen, da sonst Unheil über sie käme. Er hatte für sie bereits einen Weg zu einem neuen Ort, wo sie leben konnten. Lots Frau schaute aber zurück und erstarrte zur Salzsäule. Das Festhalten an der Vergangenheit, das Wehmütige Zurückblicken in vergangene Zeiten kann uns zum Erstarren bringen und die Verbindung zur göttlichen Führung unterbrechen. 

Wenn wir ehrlich sind, haben wir schon oft Zeiten der Erstarrung erlebt, bis wir es nicht mehr ausgehalten haben oder bis uns eine wundersame Begebenheit im Herzen berührt und somit wieder zum Leben erweckt hat.

 

Im Vertrauen auf unsere göttliche Führung und Weisheit werden wir gemeinsam eine neue Welt schaffen und den Menschen, die noch nicht ihren Weg in Gottes Arme gefunden haben, ein Licht sein, damit auch sie die Fesseln der Angst und die Ketten der alten Zeit lösen und ihren Weg in ein selbstbestimmtes, von Gott behütetes, erfülltes Leben finden.

 

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