"Träume nicht Dein Leben, lebe Deine Träume"

… mit diesem Satz begann vor einigen Jahren die herausforderndste, aufwühlendste, turbulenteste, aber zugleich auch heilsamste Zeit meines Lebens !

Manchmal konfrontiert uns das Leben mit Situationen, die uns an und über unsere Grenzen bringen. Wir haben das Gefühl, daran zu zerbrechen. Rückblickend können wir erkennen, dass alles einen Sinn hatte. Und mit etwas Abstand und Zeit der Heilung können wir vielleicht sogar dankbar sein, weil wir uns selbst einen großen Schritt näher gekommen sind. 

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich eine Wüste, ein zerklüftetes Gebirge, dunkle Täler und stürmische Gewässer. Ich sehe aber auch Inseln, blühende Wiesen und Oasen, wunderbare Menschen und viele Geschenke, die überall für mich bereit lagen.

Ich weiß nicht, ob das Leben von jedem Menschen sich in solchen Extremen bewegt, wie ich sie erlebe. Ich weiß auch nicht, ob diese Grenzerfahrungen immer not-wendig sind, um eine Not abzuwenden.

Was ich aber weiß ist, dass ich zu allen Zeiten das Gefühl hatte, einem Pfad zu folgen, der von göttlicher Hand geführt wurde. Ich wurde von Gott gestärkt, getröstet, ermutigt und gehalten, wenn ich durch stürmische Zeiten ging. Diese Bestimmung hat Wege geebnet, Wogen geglättet, Türen geöffnet und viele Wunder gewirkt.

 

"Gott macht aus Mist Dünger" steht auf einer Postkarte, die ich einmal geschenkt bekommen hatte. Ich hatte sehr viel Dünger zur Verfügung und konnte dadurch so manche Saat auf fruchtbarem Boden gedeihen sehen. Trotz der langen Wüstenzeiten, die ich durchlebt habe, war in mir stets ein leuchtender, lebendiger Funke, der die Kälte und Dunkelheit durchdrungen hat. Meine Kinder sind mit mir durch diese Wüstenzeiten gegangen, und ich sehe heute starke, aufrichtige Persönlichkeiten, die ihrer inneren Stimme folgen, die Täuschungen durchschauen und sich in der Verfolgung ihrer Ziele nicht beirren lassen. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser Herausforderungen und Krisen gehen sie ihr Leben optimistisch und mit einer positiven Lebenseinstellung an und haben ein inneres Wissen, das ihnen den Weg weist.

 

Ich habe oft gehadert mit meinem Leben, hatte ich doch schon als Jugendliche große Träume, die ich so gern verwirklichen wollte. Es vergingen Jahre um Jahrzehnte, die mich von meinen Träumen immer weiter entfernten, bis ich erkannte, dass mir so viele Werkzeuge fehlten, um meine Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Die schwersten Zeiten in meinem Leben lehrten mich all das, was erforderlich war, um überhaupt an die Verwirklichung meiner Träume glauben zu können. Es ist ein Leichtes, zu träumen. Den Träumen Taten folgen zu lassen, ist eine ganz andere Sache: Mit Mut, Klarheit, Ausdauer, Zuversicht und der festen Überzeugung, dass alles möglich ist, können wir das erreichen, was wir uns von Herzen wünschen.

 

Wie oft habe ich auch damit gehadert, dass ich so anders wie die meisten Menschen war und den Eindruck hatte, dass ich irgendwie falsch wäre, weil ich so gar nicht in diese Welt zu passen schien. Doch meine Andersartigkeit kam mir gerade in den Zeiten zugute, als das Leben alles von mir abverlangt hat. Auf einmal war ich dankbar für diese besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften, die mir in ausweglosen Situationen ungewöhnliche Lösungswege aufgezeigt haben. Und auch mit meinem kunterbunten, scheinbar chaotischen Lebenslauf bin ich inzwischen versöhnt, denn er zeigt mir, dass in jedem von uns so viele verschiedene Fähigkeiten wohnen, die alle entfaltet und gelebt werden wollen. Das kann dazu führen, dass wir den für uns passenden Weg auf vermeintlichen Umwegen finden und einschränkende, oftmals anerzogene Denkmuster dabei überwinden müssen.

 

Ich habe verstanden, dass Krisenzeiten die Chance in sich tragen, immer mehr Facetten unserer Persönlichkeit hervorzubringen, um den Diamanten, der in jedem von uns verborgen ist, zum Strahlen zu bringen. Überall in meinem Leben sehe ich göttliche Spuren, was mich besonders in den Wüstenzeiten Demut, Dankbarkeit und Gottvertrauen gelehrt hat. Ich habe gelernt, mich von der göttlichen Weisheit und Liebe führen zu lassen, denn sie lässt aus allem etwas Gutes entstehen.

 

In Gesprächen mit Menschen verschiedener Kulturen und Glaubensrichtungen habe ich verstanden, dass uns alle etwas vereint: dass es eine höhere Macht gibt, die uns Menschen liebt, leitet, beschützt und uns auf den Weg nach innen, auf den Weg der Heilung, der Wahrheit und der Reinheit des Herzens führt.  

Wenn ich daher von "Gott" bzw. der "höheren Macht" spreche, meine ich diese unendliche Liebe und Weisheit, die über allem steht, die in uns lebt und durch die wir leben. 

Ich habe erkannt, dass alle Religionen wie Strahlen einer Sonne zum selben Ziel, zum selben Licht, zur selben Weisheit führen. Es sind verschiedene Wege. Je näher wir dem Einen, der Quelle des Lichts kommen, desto näher kommen wir alle zusammen und desto leichter verstehen und erkennen wir einander.

 

Vor einiger Zeit habe ich mich an meine Wünsche und Träume erinnert, die ich als Jugendliche bereits aufgeschrieben habe, und habe auf mein Leben zurückgeblickt. Was mir dabei bewusst wurde, lässt mich jetzt noch fast ungläubig staunen.

Im Grunde habe ich meine Träume mein ganzes Leben lang gelebt. Ich habe es erst im Nachhinein bemerkt, da meine Vorstellungen davon, wie die Verwirklichung meiner Träume aussehen würde, mich nicht haben erkennen lassen, dass sie bereits Wirklichkeit wurden.

 

  • Ich habe mir eine Familie gewünscht und wollte meine Kinder dabei begleiten, ihr Potential zu entfalten, und so ist es gekommen, obwohl ich auf mich allein gestellt war.
  • Ich wollte reisen und viel von der Welt sehen. Trotz meiner familiären und finanziellen Situation habe ich so viele wundervolle Orte auf diesem Planeten gesehen.
  • Ich hatte den Wunsch, Psychologie zu studieren und Menschen zu helfen. Es hat kein Universitätsstudium gebraucht, um für mich einen Zugang zur Psychologie zu finden und Menschen zu helfen.
  • Ich wollte Fremdsprachen lernen und mehr von anderen Kulturen erfahren. Menschen aus vielen Ländern und Kulturkreisen haben auf verschiedene Weise mein Leben bereichert und mein Weltbild stets erweitert und ergänzt.
  • Ich wollte meine Potentiale entdecken und leben. Mein turbulentes Leben hat mich in genau die Situationen gebracht, die nötig waren, um in mir unglaublich viele Fähigkeiten zu wecken, von denen ich nicht einmal geahnt habe, dass sie in mir wohnen.
  • … 

Wir sind Rohdiamanten, deren Schönheit und Einzigartigkeit erst dann zum Vorschein kommt, wenn wir unsere Schleier und Masken abstreifen, die unser wahres Selbst verbergen. Manchmal schleift und das Leben zurecht, manchmal legen wir jedoch auch selbst einen Teil unseres inneren Diamanten frei.

Auf welche Art und Weise auch immer Du den Weg zur Dir selbst beschreitest - es lohnt sich. Nach jeder Hürde, die Du gemeistert hast, nach jedem ungewöhnlichen Schritt, den Du gegangen bist, nach jeder Herausforderung, der Du Dich gestellt hast, bist du größer, stärker, leuchtender und vor allem näher bei Dir selbst.

 

Sei mutig, neue Wege zu beschreiten und Dich dabei von Deinem inneren Kompass leiten zu lassen. Hab das Vertrauen, dass Du dorthin gelangen wirst, wo Du sein möchtest, aber bleibe offen dafür, wie der Weg aussehen wird. Glaube daran, dass alles möglich ist, wenn Du innerlich dafür bereit bist und scheue die Herausforderungen nicht, die sich Dir in den Weg stellen.

 

  

„Träume nicht Dein Leben, lebe Deine Träume!“

 

 

 

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